Samstag, 9. Februar 2013

Yangon, Internet und Regen



Internet klappt im Hotel gar nicht, alles ist gesperrt, bei gmx zB sieht man nichts als eine weiße Seite.

Rita kommt um 13 Uhr an, MinMin hat sie mit mir zusammen abgeholt.
Bald darauf sind wir beide schon zu Fuß auf dem Weg in die Innenstadt.
Auf halber Strecke erwischt uns der Monsunregen.  Sie holt ihren roten Regenumhang raus, ich meinen Schirm- der für Sonne und Regen herhalten muss-, und so waten wir tapfer weiter. 
Nach einer halben Stunde ist der Zauber vorbei, und da ich einen dünnen Baumwoll-Longyi anhabe, bin ich schnell wieder trocken.
Rita informiert sich bei MTT über ihre Möglichkeiten über Tachilek auszureisen, wir schauen uns die Immanuelkirche an ( im Inneren der Kirche gibt es nicht mehr viel zu sehen).


Wir kaufen uns ein paar Kekse im Cafe Parisienne, die Auswahl ist minimal, aber immerhin gibt es was...
Danach  fahren wir für 1500 Kyat (ca 1,5 Dollar) ins Hotel zurück, um mit MinMin die weiteren Tage zu planen.


Auf seinen Rat hin gehen wir abends in Shwe Li Lai, der Weg ist ausreichend beleuchtet, aber alles voller Löcher. Zum Glück haben wir eine Taschenlampe dabei.
Das Lokal ist proppevoll mit Einheimischen, wir sind die Exoten, erst recht, als es an die Bestellung geht. Keiner kann englisch. Wir zeigen dann auf der Theke auf einen Fisch, ein paar Spiesschen mit Gemüse, Fleisch und einem Fisch. Irgendwie klappt es auch mit der Bierbestellung . 
Das Menue für 2 kostet rund 10 Dollar, war sehr lecker, aber viel zu viel.


Im Halbdunkel geht es zurück, wir fühlen uns absolut sicher auf der Strasse, und das ist in ganz Yangon so.
Von MinMin habe ich für 20$ eine Handykarte bekommen und schon  bald darauf einen Anruf mit der Vorwahl aus der neuen Hauptstadt Naypyidaw. 
Ich mache dazu jetzt besser keinen Kommentar. Big Brother lauert hier überall.
Mails von GMX, T- Online, Web o.ä. sind hier nicht abrufbar.
Ich komme in keine Mailbox, da offenbar alles gesperrt ist, es soll gelegentlich auch einmal klappen, aber man weiss es nicht, merkwürdigerweise komme ich bislang in den Blog, wenn auch mit großen Problemen.
Interessant ist, dass man hier im Hotel viele TV Sender bekommt, sogar Deutsche Welle, das gab es vor 5 Jahren - bei meinem ersten Besuch in Burma-  in den Hotels, in denen ich war, nicht.

Shwedagon am ersten Abend

Eigentlich habe ich gestern noch alles geschrieben, aber dann brach der PC mal wieder zusammen.
Nun also die neue Kurzfassung:
Nach 17 Uhr bin ich zu Fuss zur Shewdagon Pagode gegangen. Rita war ja noch im Flieger unterwegs und ich wollte nicht im Hotel herumsitzen.

Vorbei am Zoo, der gut besucht zu sein schien und vor dessen Eingang diverse Händler versuchen, ein paar Kyat zu verdienen. Darunter auch junge Mütter, die Säfte oder Eiswasser verkaufen wollen, daneben müssen sie aber aufpassen, dass ihre kleinen Kinder , die sich mit dem Durcheinanderbringen der vielen leeren Wasserflaschen un Dosen beschäftigen, nicht auf die Hauptstrasse purzeln.
Der Eintritt in die Pagode sollte 5 Dollar kosten, die konnte ich sparen, da sie mir in der Sule die falsche Karte gegeben hatten und ich somit  ganztägig freien Eintritt hatte, morgen zahle ich sowieso wieder, da ja dann auch Rita sicher gleich hierher möchte.

Am Abend ist es in der Shwedagon P. besonders voll, da die Familien hier nach der Arbeit zum Beten hingehen. Selbst die Kleinsten ahmen schon perfekt ihre Eltern und Grosseltern nach und verbeugen sich inbrünstig, Dann schauen sie stolz zur Mama und werden gelobt.
Es gibt viele Fotografen, die Liebespaare und sonstige Besucher vor der Pagode ablichten, leider vergessen sie meist den Personen zu sagen, dass sie lächeln sollen, und so schauen ganz viele eher ernst oder ängstlich in die Kamera. Vielleicht entspricht das aber irgendeiner Sitte. Wer weiß. inn China wird ja meist auch todernst in die Kamera geschaut.
Die Pagode im Dunkeln und bei voller Beleuchtung zu erleben, das ist absolut ein Erlebnis der besonderen Art. Mindestens Hunderte von Buddhastatuen strahlen um die Wette.




Ich werde mehrfach angesprochen von meist älteren Herren oder auch Mönchen, die sich wohl gerne ein Zubrot als Guide verdienen wollen, am Ende nervt es mich derart, dass ich meinen Weg nicht mehr im Auge habe und fast in Panik gerate, weil ich meinen Ausgang nicht wiederfinde. 
Nach Reset und Einschalten meiner grauen Zellen klappt es dann wieder. Nebenbei: man kommt aus jedem Ausgang raus, völlig egal, weil ich ja sowieso ein Taxi nehmen wollte, da es mir für die Fahrradrikscha bei diesen Strassen und der schlechten Beleuchtung doch zu gefährlich war.

Den Hang abwärts im Dunkeln erkannte ich kaum wieder. Beim Kommen waren da diverse Handwerker zugange, und es wurde auf der Strasse gelebt. Jezt gab es rechts und links Verkaufsstände, die aber fast gänzlich im Dunkeln lagen. Es gibt ja Strom, aber nicht immer, und ausserdem ist er zu teuer. Es gibt sehr viel arme Menschen hier und man müsste blind sein, wenn man es übersehen würde.
Einige Leute hatten 2 Kerzen aufgestellt, reichere Menschen hatten eine funzelige Neonröhre, und um ein kleines Kohlefeueröfchen versammelten sich mehrere Mütter mit ihren kleinen Kindern, offenbar haben sie sich da etwas gekocht.
Ansonsten fuhren Kleinkinder zu zweit fröhlich auf einer Art Bobbycar die Strasse runter.  
Es war fast dunkel. Nur ganz selten sah man eine eingeschaltete Strassenlaterne. Das alles am Fuss einer der heiligsten Stätte in Burma. Erst weiter vorn in Richtung Hauptstrasse gab es auch wieder etwas Strassenbeleuchtung.
Im Hotel habe ich noch eine Nudelsuppe gegessen, geschmeckt hat sie mässig,  und dann bin ich völlig verschwitzt, erschöpft, müde aber glücklich in die Dusche und dann ins Bett.
Heute gegen 12 soll Rita kommen, dann werden wir planen, wie es weitergeht.
Das Frühstück war übrigens köstlich, Früchte, Früchte, Früchte und 2 Rühreier. Dazu frischen Papayasaft.

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