Samstag, 9. Februar 2013

Bräuche bei den Pa O

28.9.09
Nachtrag
Also, ich war gerade beim Garten der Pa O Frau.
Dort befindet sich auch ein grosser Brunnen, an dem die tägliche Körperwäsche oder  Dusche stattfindet.
Bei den Pao O, die auch eine eigene Provinzregierung haben, herrschen offenbar noch Zucht und Ordnung. Es besteht Schulpflicht bis ins Gymnasium. 
Wer es nicht schafft, muss halt viele Runden drehen. Wer die Schuluniform und die Bücher nicht bezahlen kann, bekommt Spenden.
Geheiratet wird meist innerhalb der Stämme, schlauer würden die Kinder aber, wenn man sich jemanden aus einem anderen Stamm nehme, meint unsere Begleiterin. Sie hat einen Freund aus einem anderen Stamm, und er ist Baptist. Es gebe in der Nähe 2 Dörfer mit Baptisten, das habe sich so vor ca 50 Jahren ergeben, erzählt sie ohne sichtbare Wertung. Zwischen den Religionen scheint es an diesem Ort offenbar keine Probleme zu geben.
Ledige Mütter gebe es nicht, wenn eine Frau schwanger sei, so müsse sie den Vater nennen, und der müsse sie heiraten. Scheidungen seien sehr selten, auch hier werde der Stammesälteste tätig, um es zu verhindern.
Die Pa O haben eine wunderschöne blaue Tracht aus reiner Wolle, sie ist wie aus Schuppen, d.h., die Etagen überlappen sich von oben nach unten, ganz unten sind Stulpen bis zum Knie. 
Der Ursprung der Tracht liegt in einer Legende. Die Urmutter der Pa O war ein Drache, der Vater ein Zauberer. Das gemeinsame Kind war zunächst auch ein Drache, aus dem danach ausgebrüteten Ei entstieg aber der erste Pa O Mensch.
Auf dem Kopf tragen sie zusammengelegte Frottiertücher oder handgewebte Tücher in bestimmten festgelegten Farben. Die Frottiertücher sind meist blau, wir sehen hier aber alle möglichen Farben, da auf den Märkten ja nicht nur Pa O unterwegs sind.


Die Pa O verehren ihre Eltern so sehr wie Buddha, sagt die Frau, das jüngste Kind muss zu Hause wohnen, auch mit seiner eigenen Familie und die Eltern versorgen. Das ist selbstverständlich, sagt sie. 
Man höre und staune.
Wenn ein Mann kommt und Interesse zeigt, bietet man eine kleine Tasse Tee an, wenn man ihn mag. Wenn nicht, bekommt er eine grosse Tasse Tee, damit er schnell zur Toilette muss und abhaut.

Ächz. Schon wieder ist der Strom weg, aber ich versuche es mal, scheint ja auch so zu klappen, mit Hilfe des  Generators.
Das Haar tragen die Frauen möglichst lang, dann können sie auch das Baby darin tragen.  Hochgesteckt würden die Haare nur, damit sie nicht in die Suppe fallen.
Die Babys werden 8 Monate lang eng gewickelt, ab 8. Monat gibt es ein Höschen. Windeln gibt es nicht. Die Kinder seien früh trocken.

 
Auf der Rückfahrt geht es noch durch Taungyi, wohin sich die Engländer früher gerne zurückgezogen haben, weil es etwas höher liegt und nicht so heiss ist. 
Viel zu sehen gibt es nicht, die Stadt hat 30.000 Einwohner und einen riesigen, von hohen Mauern umgebenen Golfplatz für die High Society.
Um 16 Uhr sind wir wieder im Hotel, Abendessen mal wieder bei Hupin, der pausenlos die Tische schrubbt und die Böden fegt. 
Ich glaube, es ist das sauberste Restaurant der Welt. Die Nudelsuppe mit viel Knoblauch ist köstlich. Vielleicht auch die beste Nudelsuppe in ganz Burma.



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