Samstag, 9. Februar 2013

letzter Tag in Yangon


Yangon zum Zweiten

Nachdem ich alles gespeichert hatte, wurde ich aus dem Blog rausgeworfen, ich werde mich kurz fassen, habe die Nase voll von dem Internet hier. Im Hotel läuft gar nichts, ausser dass sie horrende Summen für Nichts haben wollen. 
Dafür war gestern Abend 2x und heute Morgen schon 5x der Strom weg, der Kellner hat mit der Taschenlampe Irrlichter auf das Buffett gezaubert. 
Ich bin also wieder in Yangon.

Gestern in Bagan war ich den ganzen Vormittag über im Hotel, bis zur Abfahrt zum Flughafen am Nachmittag. 

Der Flug war perfekt, etwas verwirrend dann das Gepäcksuchspiel auf dem kleinen Flughafen für Inlandflüge in Yangon.
Es wurde einfach alles auf des Asphalt gekippt, und da durfte man suchen.

In Bagan war die Nacht schon um 3 zu Ende gewesen, da klopfte es an der Tür, weil Ritas , für 3.30 angekündigter Bus schon da war. 
Sie hatte 12 Stunden Busfahrt vor sich. Hoffentlich hat sie rechtzeitig den Inlesee erreicht, denn sie musste noch ihren Flug rückbestätigen, um zu erfahren, dass er eine Stunde vorverlegt war.

Wenn alles geklappt hat, so ist sie schon im Goldenen Dreieck und kann nochmal überlegen, ob sie die Grenze zu Fuss oder doch lieber schwimmend überqueren will.

MinMin hat mir gestern Abend noch einmal ganz entsetzt berichtet, dass der Fluss dort auch an einigen Stellen vermint sei, und auch er war froh, als ich ihm versicherte, dass sie natürlich nicht schwimmen wird.

Ich sitze hier in einem mässig kühlen Internetcafe, habe 13 Minuten gebraucht, um auf diese Seite zu kommen. Aus dem Cafe nebenan musste ich ganz schnell raus, da gefror mir der Schweiss auf der Haut, so eisig kalt war es da.

Draussen ist es brütend-schwülheiß, ein Wort zur Beschreibung reicht nicht aus. In den letzten Tagen hat es viel geregnet.
In Bagan muss auch massig Regen heruntergekommen sein und auch in den Bergen. Jedenfalls war der Irrawaddy gestern eine braune Brühe und deutlich höher als am Tag zuvor.

Nachdem Rita um 3 weggegangen war, konnte ich nicht mehr einschlafen, war dann um 5 Uhr angezogen und wollte das Zimmer verlassen, ich hatte ja meinen Ballonflug geplant. Da kam auch schon der Anruf, sorry, we have bad winds and expect rain, maybe lightening, so we cannot go up with the ballon, we apologize. So endete meine Ballonfahrt als nicht abgeholtes Geburtstagsgeschenk. Es sollte also nicht sein.
Ob ich wohl deswegen nochmal herkommen muß?

Übermorgen fliege ich bereits morgens nach Laos, 2 kurze Flüge von ca 45 Min, zuerst nach Bangkok und abends nach Vientiane, wo ich am Flughafen abgeholt werde.
Hotel Lao, was auch immer das ist, ich bin gespannt. 
Morgen werde ich mich erholen, den Swimmingpool geniessen und gegen Abend die Shwedagon Pagode als krönenden Abschluss einer wunderschönen Reise durch Burma noch einmal besuchen.


Aber erstmal ein bißchen der Reihe nach.
Den letzten Tag in Yangon (9.10.) habe ich mit einem Stadtrundgang hinter mich gebracht. 
Morgens wollte ich die grosse Kirche besichtigen, die man immer sieht, wenn man am Bahnhof vorbeigehend die Eisenbahngleise überquert, aber Pustekuchen. 
Geschlossen. 
Dahinter locken mich diverse riesige Kolonialgebäude, die dem Verfall preisgegeben sind. 
Auf einer Seite sind ein paar Gebäude in Polizeihand oder laut Plan sind dort irgendwelche Ministerien untergebracht, die sich aber jetzt ja in der neuen Hauptstadt mit dem unaussprechlichen Namen Naypyidaw befinden. 
Die Seitenstrassen sind recht interessant, aber auch nicht viel anders als die zentraler gelegenen.

Der Regenschirm muß als Sonnenschirm dienen und mittags bin ich so schlapp, dass ich mir einen Kaffee und ein Stück Kuchen im "Cafe Parisian" (so heisst es wirklich) gegönnt habe. Trotz des klugerweise mitgenommenen Schals ist die Kälte wieder unerträglich.
Mit einer Taxe lasse ich mich zum Hotel bringen und halte erstmal ein Mittagsschläfchen, packe meinen Koffer  und gehe in das nahegelegene Fischrestaurant. 
Der gedämpfte Fisch mit Gemüse ist  köstlich, zusammen mit Reis und einem Saft bin ich aber 12 Dollar los, das ist für Myanmar extrem teuer. 
Danach bin ich leider zu schlapp, um noch zur Shwedagon zu gehen. 
Mit Rita zusammen hätte ich es sicher gemacht, alleine fehlt es mir jetzt doch eher an Schwung.
Am nächsten Morgen um 8 bringt MinMin mich zum Flughafen, der Flieger geht gegen 10 und ich habe den Bangkoker Flughafen bis spät abends für mich.

Was macht man da so?
1x Fuss- und Nackenmassage, 60min für 20$.
1 Nackenkissen kaufen, 1 Nudelsuppe essen, 1 Cola trinken, 1 neue Lesebrille kaufen.

19.45 soll nach Vientiane gehen.
ABER, der Flieger ist kaputt und nach 1 Stunde entscheiden sie, einen neuen zu nehmen.


Nachtrag; 
Im Oktober 2017 brennt das wunderbare Teakholz-Hotel Kandawgyi, ein Wahrzeichen der Stadt, völlig nieder und wird nicht wieder aufgebaut.

Von 2011 bis 2021 herrschte eine gewisse Demokratie im Land. 
Ich habe immer davon geträumt, das Land unter diesen Bedingungen zu besuchen. 
Das zeigt mir einmal wieder: Man sollte nichts aufschieben, was man in seinem Leben gerne noch machen würde, besonders wenn man älter ist.
Zuletzt wurde es von Covid-19 hart betroffen. 
Nun (1.2.2021 hat sich das Militär vollständig zurück an die Macht geputscht. 
Es herrscht momentan (6.2.21) angespannte Ruhe, noch wird friedlich demonstriert trotz auferlegter Verbote und Sperrung der Sozialen Medien. 

Aber die Leute haben ANGST, es kann noch viel passieren.

Und es ist viel passiert. (2022) Keine einzige gute Nachricht gibt es aus dem Land. Es ist eine Tragödie. Ich weiss nicht, wovon die Menschen leben! -wenn sie noch am Leben sind-  abgesehen natürlich von der herrschenden Kaste. Die schaufeln weiter die Ressourcen des Landes nach China und zu den wenigen weiteren Freunden.



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