Samstag, 9. Februar 2013

3.- 6. 10. 2009 BAGAN


 4.10.09 Kutschfahrt in Bagan

Heute lassen wir uns von Ko Taung Luing, dem von einem Menschen aus Yangon empfohlenen Kutschenfahrer abholen. Diese Empfehlung kann man vergessen. Er spricht leider sehr schlecht englisch, kaut auch das rote Zeug (Khat) und spuckt dauernd, ist ansonsten aber ein sanfter, lieber Führer. 
Aber wie man ihn empfehlen kann, verstehe ich bis heute nicht.
Er versteht leider auch kaum die einfachsten Fragen, sodass wir die wunderschöne Landschaft mit den Pagoden auch schweigend geniessen können. Infos gibt es natürlich auch keine.
 Das Auf- und Absteigen ist sowas wie Gymnastik und bei dem schwülheissen Wetter anstrengend, das Fahren auch, da es eine endlose Hoppelei über sandige Feldwege ist. Und doch ist es sehr schön!!!

Nach ganztägiger Kutschfahrt mit unserer spuckenden Begleitung, ein bißchen Internet, vegetarischem Curry im Moon Restaurant, sind wir abends auf dem Lichterfest bei der Shwezigon Pagode, mit der Shwedagon eine der heiligsten Pagoden Burmas.



 Nachmittags haben wir etwa 8 Pagoden besichtigt, unter anderem auch die Ananda Pagode, ebenfalls eine sehr wichtige Pagode.








Fast alle Pagoden hier stammen aus der Zeit zwischen 1000 und 1200 p.C.

Das hindert aber niemanden daran, rund um und in der Pagode laute Knaller loszulassen. Draussen muß man schon aufpassen, dass man nichts zwischen die Beine bekommt. Die Halbstarken tummeln sich auch hier, die sich mit besonderer Freude junge Mädchen oder auch ältere Herrschaften wie uns aussuchen.
Die Shwezigon hat eine dicke goldene glockenförmige Kuppel und sieht wunderbar aus im Nachtlicht. 2003 war sie gerade eingerüstet, daher habe ich sie in vollem Glanz noch nie gesehen.
Überall brennen Kerzen, es wären noch viel mehr gewesen, wenn wir 1 Std zuvor dagewesen wären und wenn es nicht gegossen hätte, aber schön war es trotzdem!

Unser Droschkenfahrer hatte nun schon für den Abend ein Taxi organisiert und so kann sich sein Freund auch ein Zubrot verdienen.
Die Leute sind bettelarm. Die Regierung habe jeder Familie, ob 3 oder 8 Personen, 30 $ geliehen, weil hier eine extreme Dürre war und die Felder nicht bestellt werden konnten. Die Summe muss innerhalb von 3 Monaten zurückgezahlt werden. 
Fragt sich nur, wovon, da es seit 2 Wochen hier nun dauernd regnet, ist es nicht mehr so verdorrt, aber die Saat ist viel zu spät aufgegangen, da es bald wieder nur trocken sein wird.


Am nächsten Morgen zeigt er uns 4 Tempel und ein altes Holzkloster, was fast zusammenkracht.
Es ist Sonntag, die Leute lagern essend und schlafend im Kloster auf dem Boden, wir müssen leider zum tausendsten Mal die T-Shirt-, Postkarten- und Souvenirhändler abweisen, sonst kämen wir mit einem Lastwagen voller Sachen nach Hause.







 Einen namenlosen Tempel können wir besteigen, von oben hat man eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Pagodenfelder. Auf der oberen Terrasse kann man nur einen Rundgang machen, wenn man sich an den Ecken durch ein kleines Türmchen zwängt, ich bin gerade noch durchgekommen.
Leider ist kein Fotolicht um die Mittagszeit, aber das ist dann auch egal.











Das Mittagessen nehmen wieder im Moon Restaurant ein, es ist  lecker wie am Tag zuvor. Danach noch  2 oder 3 Tempel und wir sind von den Eindrücken gesättigt.








Nachmittags haben wir bei einem Tempel  Opferungen sehen können. Ganze Familien sitzen auf dem Boden, haben Reis, Bananen, bunte Gerüste, an denen Geldscheine hängen und noch Vieles mehr mitgebracht, ein Mönch sitzt dazwischen und spricht die Gebete.
Alle, auch die Kinder sind mit grosser Andacht dabei. In jeder Tempelecke sitzt ein Grüppchen, die anderen sitzen auf dem Tempelvorhof. Es fängt wieder an zu regnen, und im Windeseile wird alles zusammengepackt, der Mönch mit Naturalien belohnt, und der Platz ist wieder wie leergefegt. Dafür schwirren wieder die grossen Libellen in riesigen Geschwadern durch die Gegend.






Gegen 16 Uhr lassen wir uns ins Hotel kutschieren .

Auf dem Weg zum Hotel kommt man durch das alte Stadttor, was von 2 Gestalten bewacht wird, dieses ist eines davon.



Wir geniessen die Dusche, den Blick auf den Irrawady und das Abendessen im Hotel.
Vom Bett aus kann ich die Gaw Daw Palin Stupa sehen, die beleuchtet ist. 
Sie ist die zweithöchste Stupa in Bagan.


5.10.09     
Gestern waren wir den ganzen Tag mit dem Fahrrad unterwegs. Wir sind nach Neu Bagan geradelt, wo unser Hotel 2003 war . Wiedergefunden habe ich es nicht. 
Durch Zufall sind wir aber in die gleiche Lackwarenherstellungsfirma geraten, wie 2003, direkt bei der kleinen Pagode. Zwischendurch hat es kurz gegossen, und wir mussten uns unterstellen.








Wir werden später von einem Tempelfest angelockt, das aufgrund der überlauten Musik nicht zu überhören ist.
Es werden Pappfiguren durch die Strassen getragen unter lautestem Lautsprecherklängen. 
Es wird eine Geschichte dargestellt von Geschwistern, deren Eltern von einem Tiger getötet wurden. 
Diese Eltern hängen als Puppen im Maul der 2 Tiger, auf denen 2 in Rosa mit Turban herausgeputzte geschminkte Kinder sitzen, die wild mit Schwertern fuchteln und noch wilder durch die Gegend geschaukelt werden.
Vorneweg ein riesiges Papp-Pferd, vor dem 2 Männer mit Bier in der einen und einem lebenden Huhn in der anderen Hand herspringen und tanzen, sie sind  schon betrunken und außerdem  in Trance. Eine Frau ist auch in Trance, wird von hinten von einer jüngeren Frau geführt.







Danach haben wir einen kleinen Einkauf getätigt, ich ein kleines Schälchen, Rita eine ausgefallene grosse Marionette ohne Kleider, die untenherum ein Mann ist, oben eine Frau und, sie hat den Kopf des Elefantengottes Ganesha. Sie soll ihre neue Wohnung in Buenos Aires zieren, dazu ein schönes Tablett , schwarz mit sonnenstrahlartigen grünen Streifen.



Wir essen in dem Restaurant, was nach Reiseführer das Beste sein soll, aber mein Fisch schmeckt nicht, Rita ist mit ihrer Wahl hingegen zufrieden. Zurück natürlich mit dem Rad, mittlerweile ist es etwas kühler, und es gibt wunderschönes Fotolicht. 
Ich ersteige eine Mauer und entdecke einen Regenbogen, direkt bei Pagoden. 
Ich liebe Regenbögen. Schon als Kind war ich davon fasziniert, vor allem auch davon, dass eine Schatzkiste am Anfang des Regenbogens verborgen ist.


 Das Abendlicht verzaubert die gesamte Landschaft mit den grünen Feldern, den roten Böden und den Pagoden aus Ziegelstein. Früher waren diese alle mit Stuck bedeckt und vielleicht auch angemalt. Der Stuck ist  abgefallen, das meiste wohl beim Erdbeben 1975.
Ich fahre dann noch alleine ein bisschen durch die Gegend,  Rita fotografiert nicht, ich dagegen kann mich kaum davon trennen, die verschiedenen goldenen Türme in der Abendsonne glänzen zu sehen und ein Bild nach dem anderen zu schießen.
Aber in der Dunkelheit ist nichts mehr los, also zurück zum Hotel.
Im Garten  muss man  abends aufpassen, wenn man gegen etwas Weiches tritt ,  wenn es dann wegeilt, dann war es vielleicht  eine dicke Kröte.
Abendessen gibt es im Hotel, wir sind zu kaputt, um noch einmal los zu ziehen.






6.10. 09
Ich bin jetzt 65. Deshalb habe ich mir eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang über Bagan geschenkt, das bedeutet.:

Aufstehen 4.50, in den Bus steigen 5.15, Fahrt ca 15 min, dann:

Leider wird der Flug gecancelt, um 4 Uhr sind sie schon hochgestiegen, haben schnelle Winde in die falsche Richtung gemessen, und die wären eine Gefahr für uns, schade, aber ich kann es morgen früh noch einmal versuchen.

Rita wird schon um 3.30 morgens abgeholt, da bin ich sowieso wach. Sie fährt etwa 160 km nach Heho, Fahrtzeit ca 12 Stunden, dann fährt sie an den Inlesee, übernachtet 1 x und fliegt dann nach Tachilek. 
Dort hofft sie, dass ihr 60$ Visum zur Ausreise im staatlichen Reisebüro endlich vorliegt und muss sich dann für 15$ von einem Guide an die Grenze nach Thailand bringen lassen.
Sie hat in Yangon auch die Idee geäussert, man könne auch durch den Grenzfluss waten, das habe sie gelesen. 
MinMin, dem sanftmütigen und äußerst hilfreichen, tüchtigen Verbindungsmann in Yangon, fielen fast die Augen aus dem Kopf, aber sie wird nicht waten oder schwimmen, sondern ganz brav über die Freundschaftsbrücke gehen.
Dann muss sie von Thailand über die Grenze nach Kambodscha, sich eine Nachtbleibe suchen, ausserdem ein Boot nach Luang Prabang. Das braucht 2 Tage, also ist eine Zwischenübernachtung fällig. Das Ganze dürfte sich 5 Tage hinziehen, verspricht eine spannende Reise durch das Goldene Dreieck zu werden. 
Ich bin gespannt auf ihre Erzählungen.

Ich wollte mir das nicht antun, ich werde nachmittags nach Yangon fliegen, mich noch 3 Nächte im schönen Kandawgyi Hotel, wie auch immer es sich schreibt, man spricht es Kandotschi aus, erholen.
Dann fliege ich nach Bangkok und weiter nach Vientiane, Hauptstadt von Laos. 
Dort ist 1 Übernachtung fällig, obwohl der Weiterflug am nächsten Tag nach Luang Prabang nur 1 Std dauert. Die Flugpläne sind halt so.
In Luang Prabang hoffe ich durch MinMin eine Bleibe in einem Guesthouse zu haben, die Adresse muss ich dann Rita per  Email mitteilen, damit wir uns etwa am 12 wieder treffen können.

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