Samstag, 9. Februar 2013

von Luang Prabang über die Ebene der Tonkrüge nach Van Vieng

18.10.- 20.10.2009   geschrieben in Vang Vieng

Am Sonntag machen wir also die Fahrt nach Phonsavan, Dauer ca. 7 Stunden.

Wir haben einen frechen Fahrer, der angeblich keinerlei Instruktionen aus dem Traveloffice hat,  egal. 
Da müssen wir nun durch.
Unterwegs haben wir bei ein paar Dörfern gehalten, aber nur, weil wir den Fahrer dazu aufgefordert haben. 

Erklärungen über die verschiedenen Ethnien konnte oder wollte er wohl nicht geben. Sein Englisch ist sehr  schlecht, seine Dauerlaune ebenfalls.

Es ist alles hier sehr sehr ärmlich, und man scheint einige Traditionen zu vergessen.
Jedenfalls laufen  alle in chinesischen Billigklamotten herum, halten wenig von Sauberkeit und scheinen von der Hand in den Mund zu leben.




Tankstellen sind dünn gesät, Kinder gibt es um so mehr, und Reis und vor allem Chili werden überall getrocknet.






























 
Die Natur ist allerdings üppig, es wächst alles.
Ananas, Banane,  Melone, Papaya, Apfelsinen etc.  Alles ist grün, da wir gerade am Ende der Regenzeit sind. In ein paar Wochen ist es wohl mehr rotbraun.







 
Auf einem Markt gibt es neben vielerlei Haushaltswaren , Gemüse und Obst auch allerlei Getier. 
Gebraten oder lebendig, auch wild lebende Tiere, die eigentlich per Gesetz geschützt sind. 
Aber wer Hunger hat, den interessiert kein Gesetz und wer einen satten Gewinn sieht, den erst recht nicht. Daher dürfen wir dort auch nicht fotografieren.
Kennengelernt haben wir (nicht gegessen!!!) die Bambusmaus, sie sieht aus wie ein riesiges Meerschwein. Dann gibt es verschiedene Rattensorten, und besonders beliebt sind Vögel. Eine Delikatesse sind die Schwalben, die mit raffinierten Methoden gefangen und fermentiert werden, dann gegrillt gegessen.
Sie sollen  schmecken.
Sie würden alles essen, sagte der nette regionale Führer in Phonsavan, ich erspare mir weitere Details.





























 Spezielles Kinderspielzeug gibt es hier nicht, es muss herhalten was da ist. Ein Kleiderbügel oder was auch immer.



 
 Auch schon einmal ein kleiner Fisch, noch lebt er.










































In Phonsavan sind wir im schmutzigen Banna Plain of Jars House untergebracht.
Das Zimmer an sich geht, sieht auf den ersten Blick gut aus,  die Bettwäsche kommt uns sauber vor, aber das Bad ist unter aller Kritik, und warmes Wasser gibt es auch nicht, dafür reichlich Mücken, die von den Vorgängern an die Wand geklatscht worden waren.


Das Abendessen ist erst nach ca. 15 Minuten Fussmarsch auf der staubigen Hauptstrasse der neuen Verwaltungshauptstadt möglich, da das Guesthouse abseits liegt .
Rita meint, es käme ihr vor, wie in  einer verstaubten Goldgräberstadt. Recht hat sie, es  lädt nichts zum Bleiben ein.
Das Essen beim Chinesen ist einfach aber o.k.






Morgens gibt es wieder Theater mit dem Fahrer, da wir eigentlich schon um 6 Uhr auf den Markt sollten. 
Er weiß mal angeblich nichts davon, also ging es erst um 8 los.
Auf dem Markt ist wieder das arme Viehzeug im Angebot  und sehr viel Obst und Gemüse, sowie erstaunlich viele frisch gekochte Speisen, Maden und Sonstiges für uns weniger Verlockendes.
Würste gibt es auch hier, die wurden in Luang Prabang auf der Strasse zum Trocknen aufgehängt, hier werden sie auf dem Markt angeboten.

















Danach fahren wir zu den 3 freigegebenen  Feldern in der       Ebene der Tonkrüge.

Nr 1 auf einem kleinen Hügel und einer darunterliegenden Ebene ist die größte Fläche mit dem größten Gefäß  und einer eingravierten menschlichen  Figur, die wahrscheinich aber keine 2000 Jahre alt ist wie die Krüge. 
Die Deckel werden Tabletts oder Scheiben  genannt. 
Man meint, es sei eine antike Begräbnisstätte, andere halten die Gefäße für Aufbewahrungsgefäße für   Vorräte  aller Art.














 
Nr 2  liegt wunderschön auf einem Hügel mit Bäumen und einem tollen Ausblick rundherum. 
Hier wachsen aus 2 Krügen heraus Bäume, erinnert mich an Kambodscha.
Daneben  gibt es noch einen kleinen Hügel mit  Krügen.



















 
Zu  Nr 3 geht es ca. 20 Minuten  zu Fuß  durch die Reisfelder und Baumbushaine, vorbei an Wasserbüffeln und kleinen Gemüsebeeten.
Auch diese Stätte liegt sehr schön. Zwischen den Krügen spazieren Kühe und wir.
















Nachmittags fahren wir noch in die alte Hauptstadt der Region, die 1969 von den Amerikanern völlig zerbombt wurde. Übrig geblieben ist ein Stupa, besser gesagt ein halber Stupa, ein  Restchen eines Tempels und eine Buddhastatue mit ein bisschen Drumherum. 
Auf eine zerbombte  französische Villa wird extra hingewiesen.








Beim Spaziergang durch Reisfelder und Feldwege bis zu einem Dorf sieht man, wie mühsam und beschwerlich das einfache Leben hier ist, mag es auch noch so fotogen sein, es ist ein schweres Leben und den Menschen sieht man es auch an. 
Man traut sich kaum, das eigene Alter zu sagen, weil sie selbst oft mit 50 schon verbraucht sind und nicht begreifen können, wie Menschen nahe der 70 noch in der fremden weiten Welt herumspazieren können.
Viele leiden hier unter Rheuma und natürlich auch starkem Verschleiß der Gelenke.
Gelenkerkrankungen können nicht wie bei uns mal so einfach mit Gelenkersatz behandelt werden. 
Wenn es nicht mehr geht, bekommt man einen Stock, an die Körpergröße und die Beugehaltung angepasst, und dann muss man sehen, wie man damit zurecht kommt.




























 Eine Spülmaschine braucht man hier nicht, dazu gibt es hier große Töpfe  und fleißige Hände. Dieser Spülvorgang spielt sich hinter unserem Hotel ab.




Abendessen mal wieder beim Chinesen, diesesmal hat es aber nicht geschmeckt, unklar wieso, es war angeblich dasselbe Gericht wie  tags zuvor.
Viel Auswahl gibt es nicht und merkwürdigerweise ist das, was dasselbe sein sollte wie gestern eben ganz anders, wohl eine Speisezauberkarte der besonderen Art oder Resteverwertung.
Wir haben nicht nachgehakt . Tee gibt es heute auch nicht.
Sehr ungewöhnlich.
Im Hotel sollen wir nun doch ein anderes Zimmer bekommen, bislang hieß es, es gebe keines. 
Da es jetzt aber nur für 1 Nacht ist und wir alles umräumen müssten, verzichten wir und duschen in dem stinkigen Bad eben kalt bei angehaltener Luft, soll ja gesund sein, das kalte Duschen.

Heute um 8 Uhr ist dann Abfahrt, unser unmöglicher Fahrer gibt Gas, soviel er kann, eingeschränkt ist  er gottlob durch die kurvenreiche Strecke und andere Autos.
Die Fahrtstrecke von Luang Prabang nach Phonsavan war wunderschön, sehr  kurvenreich, üppig grün, die Erde rot.
Von Phonsavan bis zur Hälfte der Strecke auf der Strasse Nr 7  geht es auf gleicher Strecke zurück, dann biegt er ab auf die berühmte Straße Nr. 13, wo es 2003  noch Überfälle  gegeben hat.
Wohl daher sieht man in den Dörfern auch häufig einen Soldaten herumspazieren, zu erkennen am Gewehr, nicht etwa an einer Uniform.
Einer trägt sogar sein Kind im Tragetuch auf dem Rücken, daneben hängt die Knarre.

Desöfteren sieht man auch Gestalten, bei denen einem nicht ganz klar ist, ob sie einen militärischen Zweck erfüllen sollen, sie sind militärisch grün gekleidet, haben ein Messer dabei, was sie durch die Gegend schlenkern.
Viele andere haben so etwas allerdings auch und sie sehen aus wie Geschwister von Ho Chi Minh.

Die Amerikaner haben hier  massenhaft Bomben abgeworfen haben, um bei der Rückkehr vom Flug über Vietnam ihr übriges Material zu entsorgen, um genug Platz für die neue Ladung zu haben.
Es war ein nicht erklärter Krieg, von dem kaum etwas in die Öffentlichkeit drang.
Aus dem hinterlassenen Material machen die Laoten vielerlei Nützliches.
Messer, Äxte, Vasen, Stützen für Balken etc.

Geräumt von Minen ist ja längst nicht alles. Bei den Tonkrügen darf man daher auch die vorgeschriebenen Pfade nicht verlassen, die Gefahr, dass man auf eine Mine tritt, besteht noch an unendlich vielen Stellen, besonders im Osten des Landes, an der Grenze zu Vietnam.








Nach nur 5 Std Fahrt kommen wir in Vang Vieng an, einer Hauptstadt der Traveller.
Wir sind im Crossing Elefant untergekommen, ein schönes Zimmer haben wir, MIT warmem Wasser. 
Das Hotel gehört einer Australiererin, die seit 15 Jahren in Laos lebt und mit einem Laoten verheiratet ist, dessen Traum genau dieses Hotel war.




Es steht im Loneley Planet als Tip und ist ausgebucht! 
Wir haben uns auf gut Glück hier absetzen lassen.
Wir haben trotzdem Glück, können 1 Nacht in einem Zimmer mit 2 Betten verbringen, die nächste Nacht in einem anderen Zimmer, wo sie uns eine zweite Matratze auf den Boden legen. (Irgendwas stimmt hier bei meiner Beschreibung nicht, ich bekomme das mit den Betten aus der Erinnerung nun nicht mehr hin)
 2 Nächte wollen wir sowieso nur bleiben, dann geht es nach Vientiane, wahrscheinlich mit einem Minibus.

Am Nachmittag besichtigen wir eine riesige Tropfsteinhöhle. 
Für  alles muss der Ausländer löhnen.
1x Eintritt durch ein Resort, sonst kommt man gar nicht hin .
Dann Eintritt zur Höhle und man muss auch noch 150  Stufen steigen oder sich am Geländer hochziehen. Das alles bei weiter schwüler Hitze . Oben hat man einen schönen Ausblick aus einer Höhlenöffnung heraus.
Abendessen wollen wir im Hotel, direkt am Fluss.

















Auf der hiesigen Hauptstrasse ist noch nicht  viel los, die ersten Traveller  liegen aber schon auf einer Art Bettsofa herum und schauen DVDs an, das ist hier eine Spezialität. Angeblich wird dabei auch ordentlich gekifft.




 Nun reicht es uns für heute, der Schweiss rinnt unentwegt, wir gehen ins Hotel und genießen die abendliche Ruhe am Fluß.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen